Zur Mission eines guten Bauphysikers gehört regelmäßig der Hinweis, dass es keine “Kältebrücken” gibt.
Aus energetischer Sicht kennzeichnet “Kälte” einen energiearmen Zustand, bei welchem die Teilchen eines Stoffes (Feststoff, Flüssigkeit, Gas…) weniger schwingen, als bei höherer Temperatur. Erreicht die Temperatur eines Körpers den absoluten Nullpunkt (-273,15°C), bewegt sich auf molekularer bzw. atomarer Ebene nichts mehr.
“Wärme” hingegen ist ein Zeichen dafür, dass sich ein Gas, eine Flüssigkeit oder ein Festkörper auf einem bestimmten Energieniveau befindet. Sie entsteht durch Bewegung der Atome oder Moleküle (Stoß und Reibung). Durch Übertragung dieser “Bewegungsenergie” von einem Teilchen zum nächsten kann Wärme bzw. Energie transportiert werden. Stoffe mit einer hohen Dichte (viele Atome oder Moleküle pro Raumeinheit) sind dabei bessere Wärmeleiter, als Stoffe mit geringer Dichte (weniger Atome oder Moleküle pro Raumeinheit).
Wärmedämmstoffe sind Stoffe mit geringer Dichte (zu erkennen am geringen Gewicht). Werden sie von Stoffen mit hoher Dichte (schwere Materialien, z.B. Metalle) durchdrungen, entsteht an dieser Stelle eine Wärmebrücke. Die Wärme bewegt sich dabei vom Ort des höheren Energieniveaus (“warme Seite”) zum Ort des niedrigeren Energieniveaus (“kalte Seite”). Dieser Energietransport wird auch als Wärmestrom bezeichnet.
Weiterführende Informationen
Teilchenbewegung / Brownsche Molekularbewegung
© Henry Pfeifer