Der Schaden an der Hauptwasserleitung in einer chirurgischen Praxis führte zu Wasseraustritt in zunächst ungeklärter Menge innerhalb einer Installationswand. Zu klären war das Schadensausmaß und die Richtung der Wasserausbreitung auf der Rohdecke. Der Fußboden war als schwimmende Konstruktion mit Estrich auf Dämmlage ausgeführt. Er zeigte keine erkennbaren Schäden. Aufgrund der speziellen Anforderungen an die Sterilität im Operationsbereich der Praxis kamen Konstruktionsöffnungen als Untersuchungsmethode nicht in Frage.
Die Untersuchung erfolgte als zerstörungsfreie HF-Rastermessung, in Kombination mit minimalinvasiven Sondenmessungen an drei verschiedenen Punkten. Mit der HF-Messung wurden zunächst die Ausbreitungsrichtungen des Wassers und die Bereiche lokaler Minima und Maxima ermittelt. Bei Letzteren wurden anschließend Messungen der relativen Luftfeuchtigkeit im Fußbodenaufbau, unmittelbar über der Rohdecke, vorgenommen. Dies erlaubte konkrete Rückschlüsse auf die ausgetretene Wassermenge, welche weitaus größer war, als zunächst angenommen.
Die Bilder zeigen, dass sich die Ergebnisse von HF-Messungen gut im Zusammenhang mit dem konstruktiven Umfeld darstellen lassen. Gut zu erkennen ist z.B. im unteren Bild, dass sich das Wasser auch vom Nachbarraum durch die Türöffnung hindurch auf der Rohdecke ausgebreitet hat.
© Henry Pfeifer