Für Kopfzerbrechen sorgte an einem ca. 6 Monate alten Betondach aus WU-Beton ein kleiner Feuchtigkeitsfleck an der unterseitigen Wohnungsdecke. Der Fleck hatte einen Durchmesser von ca. 5 cm und äußerte sich in Form von kleinen Verfärbungen und Farbablösungen. Wasser in flüssiger Form trat aus der Schadensstelle nicht aus. Die üblichen Untersuchungen der Deckenoberseite und Deckenunterseite führten zunächst nicht weiter. Mögliche Ursachen wie eine konstruktive Fuge, ein Leerrohr oder ein Riss im Beton trafen nicht zu. Erst mit einer dreidimensionalen HF-Messung in unterschiedlichen Tiefen des Betonquerschnitts erhellte sich die Schadensursache.
Die in einem sehr engen Raster von 2,5 x 2,5 cm durchgeführten Messungen zeigten eine lokale Wasseransammlung etwa in der Mitte des Deckenquerschnitts. Beim Aufstemmen des Betons wurde dort, direkt unterhalb eines Bewehrungseisens, eine Hohlstelle mit einem Wassereinschluss festgestellt. Es handelte sich um Wasser aus der Herstellung der Betondecke, welches darin eingeschlossen und über einen feinen Haarkanal bis zur Deckenunterseite gewandert war. Nach dem Verpressen der Hohlstelle verschwand das Phänomen des wunderlichen Fleckes.
© Henry Pfeifer