Ein sehr wertvolles, antikes Möbelstück erlitt nach seiner Restaurierung und Aufstellung in einem repräsentativen Foyer neue Schäden durch eine zu geringe Luftfeuchtigkeit. Die optimale relative Luftfeuchtigkeit wurde vom Restaurator mit 50% bis 55% angegeben.
Die im Foyer des Hauses vorhandene rel. LF wurde mit einer Langzeitmessung des Raumklimas bestimmt und betrug im Mittel ca. 32% (Diagramm 1). Aufgabe des Sachverständigen war die Ermittlung der Feuchtigkeitsmenge, welche dem Luftvolumen im Foyer zugeführt werden musste, um die SOLL-Werte von 50% bis 55% rel. LF zu erreichen, bei gleichzeitiger Klärung der Frage, wie das Außenklima das Raumklima beeinflusst. Vom Sachverständigen wurde dafür eine zweite Langzeitmessung durchgeführt, bei welcher der Raumluft gleichmäßig eine definierte Feuchtigkeitsmenge zugeführt wurde (Diagramm 2).
Nach Auswertung der Daten konnte die in der Raumluft fehlende Wassermenge bestimmt und als Grundlage für die Bemessung einer Klimatisierungslösung genommen werden. Weiterhin wurde festgestellt, dass der Einfluss des Außenklimas im konkreten Fall nicht vernachlässigt werden konnte. Eine technische Lösung zur Klimatisierung muss in solch einem Fall demnach auch mit einer Steuerung zur Dämpfung des Außenklimaeinflusses versehen werden.
Diagramm 1
Diagramm 2
© Henry Pfeifer