Kurze Bauzeiten und minimierte Lagerhaltung haben zur Folge, dass häufig Bauholz verwendet wird, welches nicht hinreichend abgetrocknet ist. Unsicherheit besteht dann in der Bewertung, ob das eingebaute Holz ggf. ZU feucht ist.
DIN 1052 (2004-08) regelt, dass die Einbaufeuchte von Holz in der Nutzungsklasse 1 maximal 20% betragen darf. Fühlbar nasses Holz hat eine Holzfeuchte von ca. 30%, im Bereich der Fasersättigung.
Neben der Gefahr von unmittelbarem Pilzbefall ergibt sich dann das Problem, dass das Überschusswasser im Zuge der Abtrocknung des Neubaus u.U. zu Folgeschäden führt. Insbesondere dichte, nicht belüftete Dächer mit Zwischensparrendämmung sind gefährdet. Wird z.B. eine Dachschalung mit 30% Holzfeuchte eingebaut, welche später auf ca. 12…15% Holzfeuchte herunter trocknet, gibt die Schalung pro qm Fläche ca. 1,5…1,7 Liter/qm (!) Wasser ab. Kann dieses, z.B. wegen beidseitig dampfdichten Aufbaus (z.B. PE-Folie innen sD > 100m, Bitumenschweißbahn außen sD > 300m), nicht entweichen, verbleit es im Dachquerschnitt und führt dort zu Folgeschäden. Angesichts einer dampfdichten Dachabdichtung empfiehlt sich auf der Innenseite daher keine Dampfsperre, sondern eine Dampfbremse mit sD < 10m, entsprechend DIN 68800-2 (1996-05). © Henry Pfeifer